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Die besten Tipps für Jungjäger

Tipps für Jungjäger

Was viele nicht wissen, ist, dass eine bestandene Jagdscheinprüfung noch lange nicht nur Jagdausübung berechtigt. Rein rechtlich gesehen stellt sie lediglich den Sachkundenachweis dar, der verlangt wird, um einen Jagdschein lösen zu können. Darüber hinaus gibt es aber noch andere Voraussetzungen für einen Jagdschein, die neben einer bestandenen Jagdprüfung erfüllt sein müssen. Zum einen muss die betreffende Person 18 Jahre alt sein (Ausnahme ist der Jugendjagdschein, der bereits unter gewissen Voraussetzungen ab dem 16. Lebensjahr erlangt werden kann), zum anderen verlangt der Gesetzgeber eine „persönliche Zuverlässigkeit“, die derzeit in Form eines polizeilichen Führungszeugnisses abgefragt wird, sowie eine „körperliche Eignung“, also die Gewähr, dass der zukünftige Jungjäger rein körperlich in der Lage ist, eine Waffe sicher zu führen und zu benutzen. Besonders wichtig ist für Jungjäger der Abschluss einer Jagdhaftpflichtversicherung, die ebenfalls Voraussetzung zum Lösen eines Jagdscheins ist. Hier sollte man sich als Jungjäger mehrere Angebote einholen und diese in Ruhe durchrechnen. Die Höhe der Versicherungssumme ist hierbei sehr wichtig. Auch wenn 3 Millionen Euro als Schadenssumme erst einmal viel klingen, in der Praxis ist das schnell aufgebraucht. Lieber ein bisschen über- als unterversichern, denn auf die monatliche Beitragsrate wirkt sich das nicht signifikant aus.  Jetzt fehlen nur noch ein Lichtbild und ein bisschen Kleingeld und schon kann es zur Unteren Jagdbehörde der Stadt oder des Landkreises gehen. Beim Beantragen des Jagdscheines sollte man als Jungjäger und alter Hase ein wenig Geduld und Zeit mitbringen.

 

Wo können Jungjäger jagen?

Hält man den begehrten Jagdschein erst einmal in der Hand, stellen sich den meisten Jungjägern nun zwei Fragen: Wo kann ich jagen und was brauche ich für eine Ausrüstung. Das „Wo“ kann man pauschal nicht beantworten. Grundsätzlich kann ein Jungjäger, also ein Jäger, der noch keine drei vollen Jagdjahre einen Jagdschein gelöst hat, kein eigenes Revier pachten. Bleibt also die Möglichkeit eines Begehungsscheins, wenn man dauerhaft in einem Revier integriert sein möchte. Kontakte zum lokalen Jagdverein helfen Jungjägern hier sehr, aber auch die Untere Jagdbehörde kann Auskunft geben, wer in der Nähe welches Revier gepachtet hat. Eine „Initiativ-Bewerbung“ hat schon so manche Tür geöffnet. Allgemein gilt, wer gut netzwerkt, hat Vorteile, ein Revier zu finden, in dem er als Jungjäger einen Begehungsschein bekommen kann. Leichter haben es da die Jungjäger, die aus einer jagdlich vorbelasteten Familie kommen, in der die Eltern vielleicht sogar ein eigenes Revier gepachtet haben.

 

Die erste Ausrüstung für Jungjäger

Die erste Ausrüstung für Jungjäger hängt selbstverständlich sehr vom Geldbeutel ab. Man kann sich natürlich für jede Wildart und jede Jagdart eine eigene Waffe kaufen, nötig ist das aber nicht. Zum Einstieg reichen eigentlich eine Büchse, eine Flinte, ein Zielfernrohr, ein Fernglas und ein ordentliches Jagdmesser. Besonders bei der Büchse, der Zieloptik und dem Fernglas empfiehlt es sich, diese so allgemein wie möglich zu halten und somit einen größtmöglichen Bereich jagdlicher Situationen abzudecken. Kaliber von 6,5 mm über 7 mm bis in den Bereich der 8 mm sind als Einstiegswaffe ideal, da sie, je nach Geschosswahl, auf alles heimische Wild einsetzbar sind. Das Zielfernrohr sollte für eine möglichst große Bandbreite jagdlicher Situationen einsetzbar sein, vom Nachtansitz bis hin zur Drückjagd. Hier müssen natürlich Kompromisse gemacht werden. Ein Glas mit einer niedrigen kleinsten Vergrößerung (etwa 2-fach) und einem nicht zu großen Okular-Durchmesser (etwa 40 oder 44 mm) ist eigentlich ideal einsetzbar. Auch bei dem Fernglas lohnt es sich, im Mittelbereich zu suchen. Weder ist das ultrakleine Pirschglas noch das klobige Nachtglas eine gute Wahl für Jungjäger. Irgendwas dazwischen ist deutlich universell einsetzbarer und damit ein besserer Begleiter für Jungjäger auf der Jagd. Wer sich eine Flinte zulegt, sollte im Hinblick auf die sich schnell ändernde juristische Lage gleich eine Waffe mit Stahlbeschuss erwerben, scheinen die Tage der Bleischrote wohl leider gezählt.

 

Das Lernen hört für Jungjäger nach der bestandenen Jagdprüfung nicht auf

So ausgerüstet kann es dann losgehen. Und noch ein Rat an alle Jungjäger: Sucht die Gelegenheit und sprecht mit gestandenen Jägern, fragt, wenn ihr was nicht wisst, holt euch Meinungen, Tipps und Ratschläge ein. Mit dem Erwerb des Jagdscheins ist man „Jagdscheininhaber“, durch Erfahrung und Praxis wird man nach und nach vom Jungjäger zum alten Hasen in der Jagd.

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