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Jagd mit Fallen: Was Sie zur Fangjagd wissen sollten

Fangjagd auf Marder

Bei der Jagd mit der Falle, auch Fangjagd genannt, muss man zwei völlig verschiedene Aspekte beleuchten. Zum einen ist dies die praktische Jagdausübung, also das Wissen darüber, welche Falle was fängt, welche Art von Falle in welcher Situation am besten geeignet ist, welchen Köder man für welche Wildart zu welcher Jahreszeit verwenden kann und natürlich besonders, wie eine Falle eingebaut bzw. aufgestellt werden muss, damit man damit auch tatsächlich etwas fängt. Zum anderen ist da der rechtliche Aspekt. Welche Fallen darf ich legal verwenden, was muss in puncto Unfallverhütung und Sicherheitsrisiko-Minimierung beachtet werden, welche rechtlichen Voraussetzungen muss man als Jäger erfüllen, um überhaupt die Jagd mit Fallen ausüben zu dürfen? Diese beiden Thematiken zusammen bestimmen die Fallenjagd in Deutschland.

 

Die rechtliche Situation in Deutschland

Jagdrecht ist in Deutschland Ländersache und nirgendwo anders macht sich dies so bemerkbar wie bei der Ausübung der Fangjagd. Die Unterschiede innerhalb der 16 Bundesländer sind so gravierend, dass hierfür im Detail nicht darauf eingegangen werden kann. In unserem Shop finden Sie jedoch viele Jagdrecht Bücher für verschiedene Bundesländer. So beispielweise zum Jagdrecht in Nordrhein-Westfalen, Jagdrecht Niedersachsen oder Jagdrecht Thüringen. Grundsätzlich unterscheidet der Gesetzgeber zwischen "sofort tödlich" und "unversehrt lebend" fangenden Fallen. Beide Fallentypen müssen "selektiv" fangen können, was man sowohl über den Zugang zur Falle, den Auslösemechanismus und auch den Köder steuern kann. Totschlagfallen, die auf Druck reagieren (wie zum Beispiel das klassische Tellereisen), sind verboten. Fallen, die auf Zug reagieren, können da, wo tödlich fangende Fallen generell erlaubt sind, verwendet werden, da durch die Wahl des Köders eine gewisse Selektion vorgenommen werden kann. Solche Totschlagfallen müssen in einer Art und Weise aufgestellt werden, dass von ihnen keine Gefahr für Leib und Leben von Menschen ausgeht. Das heißt, sie müssen in entsprechende Fangbunker gestellt werden. Bei Lebendfallen schreibt der Gesetzgeber vor, wie oft diese täglich zu kontrollieren sind. Auch muss der Innenraum einer geschlossenen Falle ein gewisses Mindestmaß besitzen und abgedunkelt sein, um das Stresslevel des Wildes so gering wie möglich zu halten. Schlussendlich listet der Gesetzgeber noch diejenigen Wildarten auf, die überhaupt mit der Falle bejagt werden dürfen. Schwarzwild- und Krähenfänge sind zwar generell verboten, können allerdings auf Antrag von der Behörde genehmigt werden. Die aber wohl wichtigste rechtliche Regelung ist jedoch, dass man in jedem Bundesland zusätzlich zum gültigen Jagdschein, auch einen Fallenlehrgang mit anschließender Prüfung absolvieren muss, um die Jagd mit der Falle ausüben zu dürfen.

 

Die jagdliche Verwendung von Totschlagfallen

Der Einsatz von sofort tödlich fangenden Fallen ist in Deutschland durchaus umstritten. Fehlfänge können eben nicht mehr zurück in die Freiheit entlassen werden. Und eine 100%-ige Garantie, dass die Falle auch wirklich sofort tödlich fängt, gibt es nicht. Richtig eingesetzt und fachmännisch ausgestellt, sind diese Fallen aber durchaus effektiv. Besonders Marder lassen sich gut mit Eiabzugseisen fangen, denn diese suchen ihre Nahrung in Nischen und Höhlen und scheuen sich daher nicht, in einen Fangbunker einzuschließen. Ein großer Vorteil von Eiabzugseisen ist auch, dass man diese nicht täglich kontrollieren muss, was im jagdlichen Alltag eine Menge Zeit sparen kann. Aber Vorsicht: In Revieren, in denen der Waschbär Zuhause ist, verbietet sich der Einsatz von Totschlagfallen, es sei denn, der Eingang zum Fangbunker ist so klein gewählt, dass ein Waschbär nicht hineingelangen kann. Denn Waschbären greifen, anders als alles andere heimische Raubwild, mit den Pfoten und so kann es zu hässlichen Prantenfängen kommen.

 

Der Einsatz von Lebendfallen

Die Auswahl an Lebendfallen auf dem Markt ist groß. Kofferfallen, Kastenfallen, Betonrohr- und Kipprohrfallen sind nur einige davon. Auch der Auslösemechanismus kann stark variieren. Einige Fallen lösen zum Beispiel durch das Greifen und Ziehen des Köders aus, andere durch Stolperdraht und wiederum andere durch das Eigengewicht des Wildes. Alle Mechanismen haben Vor- und Nachteile, die sich besonders im Winter bei Schnee und Frost zeigen. Durch ein Sichtfenster kann man ins Innere der geschlossenen Falle schauen und so die gefangene Wildart identifizieren und dann entweder letal entnehmen oder zurück in die Freiheit entlassen. Der Standort der Falle und der Lockstoff, mit dem man versucht, das Wild in die Falle zu locken, sind je nach Revier und Wilddichte sehr individuell.

 

Die praktische Jagd mit Fallen

"Glatt Gang - glatter Fang" besagt eine alte Jägerweisheit und da ist absolut etwas Wahres dran. Je einfacher es dem Wild gemacht wird, den Weg in die Falle zu finden, desto eher tut dieses das auch. Welchen Köder man für welche Wildart und zu welcher Jahreszeit nehmen sollte, wie man Fallen fängisch stellt, wie man gefangenes Wild aus der Falle entnimmt und welches die genauen rechtlichen Bestimmungen in dem Bundesland sind, in dem man die Jagd mit Fallen betreiben möchte, lernt man ausführlich und praxisnah in den Fallenlehrgängen, die man besuchen muss. Hier zeigen einem Experten die Tricks, die für eine erfolgreiche Jagd mit Fallen nötig sind. Die Fangjagd ist eine sehr zeitintensive, aber auch spannende Jagdart, was jeder, der sie betreibt, bestätigen wird.

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