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🦌 Jagd- und Naturliteratur

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Jagd zur Kontrolle von Überpopulationen

Fasan

Deutschland hat weitestgehend seine unberührte Natur verloren. Durch eine hohe Populationsdichte auf einer relativ gesehen kleinen Fläche nutzt der Mensch die Natur intensiv, sei es um nötigen Wohnraum zu schaffen oder sei es um Flächen für die Landwirtschaft, also die Ernährung der Bevölkerung, zu bewirtschaften. Sukzessive haben wir also unsere Natur- in eine Kulturlandschaft verwandelt. Viele Wildarten kommen mit den menschengemachten Veränderungen nicht klar. Als Kulturflüchter leiden sie unter der Zerstückelung und Einengung ihres Habitats, finden weniger Nahrung und Deckung und damit keinen geeigneten Lebensraum mehr. Andere Wildarten dagegen haben sich hervorragend an das Leben in der von uns gestalteten "Natur" angepasst und können in dieser ein gutes Auskommen finden. Diese Kulturfolger, meistens Nahrungsopportunisten wie der Steinmarder, der Fuchs, der Waschbär, aber auch unser Schwarzwild, haben gelernt, mit dem Menschen zu leben, und sie tauchen vermehrt auch in Dörfern und Städten auf. Allerdings gibt es auch Wildarten wie das Rebhuhn, das eigentlich gut mit der menschlichen Landwirtschaft des angefangenen 20. Jahrhunderts klarkam, jetzt aber immer mehr unter der Zusammenlegung von Feldern, dem Wegfall von Feldrändern und dem Einsatz von Düngemitteln leidet.  Da der Mensch also seine Umwelt drastisch verändert hat, ist er nun auch dafür verantwortlich, ein Gleichgewicht zwischen Jägern und Gejagten und eine hinnehmbare Wilddichte für die Land- und Forstwirtschaft zu schaffen.

 

Was genau ist eigentlich eine "Überpopulation"?

Generell kann man von Überpopulation sprechen, wenn eine Wildart zahlenmäßig höher vertreten ist, als es das Futterangebot (und hiermit sind sowohl Beutetiere bei Prädatoren als auch Grünfutter bei unseren Cerviden und Boviden gemeint) der Region zulässt. Wenn wir Jäger dann nicht eingreifen und die Individualzahl dieser Wildart senken, wird entweder unser Niederwild stark leiden oder der Wildschaden in Land- und Forstwirtschaft zunehmen. 

 

Prädatorenkontrolle

Um das Ungleichgewicht von Jägern zu Gejagten, welches durch das menschliche Eingreifen in die Natur entstanden ist, in geordnete Bahnen zu lenken, braucht es eine scharfe Bejagung derjenigen Beutegreifer, die sich wegen ihrer opportunistischen Lebensweise zahlenmäßig zu stark entwickeln. Füchse und Waschbären zum Beispiel kommen in einer Kulturlandschaft besser zurecht als ihre potentielle Beute wie Rebhuhn, Hase, Kaninchen und Fasan, genauso wie bodenbrütende Vögel wie Kiebitz oder Kranich. Hier muss der Jäger konsequent einer Überpopulation der Beutegreifer entgegenwirken und dies bedeutet nicht nur die Ansitzjagd am Luderplatz, sondern auch die Lock- und die Fangjagd, die beide wertvolle Elemente der Raubwildbejagung und deren Populationsreduzierung sind.

 

Wildschadensverhütung in Wald, Feld und Wiese

Auch bei unserem Schalenwild kann es zu einer Überpopulation kommen, denn bei diesen großen Wildarten fehlen die natürlichen Fressfeinde. Bei zu vielen Exemplaren auf zu engem Raum häufen sich die Wildschäden in der Forst- und Landwirtschaft. Dies gilt aber nur, wenn die Zahlen wirklich haarsträubend zu hoch sind, denn die Formel "weniger Wild bedeutet weniger Wildschaden" ist inzwischen widerlegt, sodass für jedes einzelne Revier festgestellt werden solte, wieviel Wild es verträgt. Dies kann durch eine Äsungswertberechnung bzw. -schätzung geschehen, bei der systematisch Pflanzen in festgelegten Probekreisen gezählt und dann unter Einbeziehung des Niederschlags und des Stickstoffeintrags berechnet werden kann, wieviel Wild auf diesem Gebiet leben kann, ohne Schaden machen zu "müssen". Alles über diese errechnete Zahl hinaus kann dann als Überpopulation gewertet und sollte unter Einhaltung eines stimmigen, langfristigen Managementplans entnommen werden.

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