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Wie stelle ich eine Lebendfalle auf?

Lebendfalle für Marder

Die Fangjagd, also die Jagd mit der Falle, unterliegt wie die gesamte Jagd der Rechtshoheit der Bundesländer. Es gibt also deutschlandweit keine einheitliche Regelung, weder was die Art der Fallen, die benötigte Ausbildung zur Fangjagd, noch die mit der Falle zu bejagenden Wildarten angeht. In den meisten Bundesländern benötigt der Jäger neben einem gültigen Jagdschein noch einen anerkannten Fangjagdschein, in anderen Bundesländern, wie Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern, ist eine solche Zusatzausbildung nicht nötig. Auch die Art der Fallen, die legal eingesetzt werden dürfen, variiert. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel dürfen nur Lebendfanggeräte benutzt werden, während zum Beispiel in Schleswig-Holstein auch Totschlagfallen zum Einsatz kommen dürfen. Aber worauf kommt es an beim Stellen von Lebendfallen? Was sollte man bei der Platzwahl beachten? Und wie stelle ich eine Lebendfalle auf?

 

Die Qual der Wahl: Welches ist die richtige Lebendfalle für mich?

Der Markt bietet eine Vielfalt an verschiedenen Fallen und Fallensystemen für den Lebendfang von Wild. Da in Deutschland fast ausschließlich Raubwild gefangen wird, beschränkt sich das Angebot auch meist auf Fallen für eben diese oder die Nutria. Aber Raubwild ist nicht gleich Raubwild und viele Fallen sind sehr speziell für eine bestimmte Wildart ausgelegt, zum Beispiel für das Wiesel, den Marder oder den Waschbär. Neben den Kasten-, Koffer- oder Betonrohrfallen gibt es noch Wippbrett-, Wipprohr-, Baum- oder spezielle Neozoenfallen. Da die Verletzungsgefahr beim Stellen einer Lebendfalle im Vergleich zu Totschlagfallen eher gering ist, braucht es meist auch keine speziellen Stellvorrichtungen. Sehr wichtig bei Lebendfallen ist allerdings, dass sie entsprechend dem jeweilig geltenden Landesjagdgesetz auch ausreichend oft kontrolliert wird.

 

Wo fange ich am besten an?

Wer ein Revier neu übernimmt oder erst anfängt, sich mit der Fangjagd zu beschäftigen, der steht vor der Aufgabe, geeignete Stellen im Revier zu finden, an denen es sich lohnt, Fallen aufzustellen. Eine Stelle, die uns als Jäger romantisch schön für eine Falle vorkommt, muss beim Wild nicht den gleichen Eindruck erwecken. Daher gilt: Raus ins Revier und Wild beobachten! Wo treibt sich das Raubwild am liebsten rum, wo sucht es Nahrung, welche Pässe benutzt es? Wildkameras können hier eine große Hilfe und Zeitersparnis sein. Selbst ein Bauernhof mit Hühnerstall kann ein idealer Platz für eine Fuchsfalle sein. Auch Zwangspässe, also natürliche oder gebaute Hindernisse, an denen das Wild entlangschnüren muss, sind ideal. Solche Zwangswechsel kann und sollte man, wenn nicht natürlich vorhanden, an seinen Fallen anlegen, um dem Wild den Gang zur Falle vorzugeben. Das alte Sprichwort "glatter Gang, glatter Fang" hat einen wahren Ursprung - je einfacher wir es dem Wild machen, zur und in die Falle zu gelangen, desto mehr Fangerfolg werden wir haben.

 

Weitere Aspekte für die perfekte Stelle für die Lebendfalle

Neben der Platzwahl nach fängischen Gesichtspunkten sollten wir Jäger noch zwei ganz andere Aspekte beachten.

Kontrolle der Lebendfalle

Da der Gesetzgeber bei Lebendfallen meist eine, manchmal sogar zwei Kontrollen pro Tag zwingend vorschreibt, ist es sinnvoll, die Fallen so zu stellen, dass man sie leicht kontrollieren kann. Wer sich nicht auf teure Fangmelder verlassen will oder kann, sollte deshalb seine Lebendfalle so aufstellen, dass sie per Fernglas von einem bestimmten Punkt aus der Ferne, der am besten auch einfach mit dem Auto zu erreichen ist, zu kontrollieren sind. Wer Falltüren seiner Lebendfallen mit einem neon-orangenen Punkt versieht, kann auch auf größere Entfernungen leicht feststellen, ob die Lebendfalle geschlossen ist. Ein weiterer Vorteil der "Distanz-Kontrolle" ist, dass die Falle nicht bei jedem Kontrollieren wieder neu von uns "verstänkert" wird.

Sichtbarkeit der Lebendfalle

Neben der Kontrollfähigkeit sollte aber auch die generelle Sichtbarkeit der Lebendfalle bedacht werden. Diese soll nämlich so wenig wie möglich zu sehen sein und vor den Augen von Spaziergängern, Hundehaltern, Erholungssuchenden und ganz besonders Jagdgegnern verborgen bleiben. Eine Falle, die (außer uns selbst) keiner findet, kann auch nicht ausgelöst oder im schlimmsten Falle zerstört werden.

Lebendfalle als wirkungsvolle Methode

Die Fangjagd mit der Lebendfalle ist eine sehr spannende und auch wirkungsvolle Methode, Raubwild und Nutria in ihrem Revier zu bewirtschaften. Allerdings auch eine besonders zeitintensive. Betreiben Sie die Methode mit der Lebendfalle nur, wenn Sie die Einhaltung aller jagd- und tierschutzrechtlichen Vorgaben sicher erfüllen können.

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